Je näher der erste Tag des Sozialpraktikums rückt, desto mehr Fragen geistern mir im Kopf herum und ich mache mir zugegebenermaßen mehr Gedanken über das, was mich erwartet, als ich vermutlich sollte. Ehrlicherweise habe ich mich vorher noch nie konkret mit dem Thema „Altenpflege“ auseinandergesetzt. Natürlich haben wir des Öfteren in verschiedenen Schulfächern darüber gesprochen, wie wichtig diese sozialen Berufe sind, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie der Tagesablauf in solchen Einrichtung ist. Abgesehen von den typischen Klischees natürlich: ältere Menschen, die unter Umständen krank sind und mit denen man sich nur schwer verständigen oder großartig beschäftigen kann.
Auf die Idee, mein Sozialpraktikum im Altenzentrum auf dem Heilsberg zu absolvieren, bin ich aus verschiedenen Gründen gekommen. Da im Vorfeld die „Einschränkung“ genannt wurde, dass man sich einen Praktikumsplatz im sozialen Bereich aussuchen soll, der mit Menschen zu tun hat, gab es von Anfang an nicht sonderlich viele unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten. Da ich mich allerdings mit anderen Mitschülern unterhalten habe, die im Praktikum 2019 im Krankenhaus als Praktikant eingeteilt waren und diese mir berichteten, dass sie oft nichts machen durften außer Akten zu sortieren, wusste ich, dass ein Praktikumsplatz im Krankenhaus für mich nicht infrage kommt. Aufgrund dessen, dass die Mutter meines besten Freundes im Altenzentrum Heilsberg arbeitet und ein entferntes Familienmitglied meinerseits dort ebenfalls untergebracht ist (allerdings als Patientin), erschien mir der Gedanke, einfach dort mein Praktikum zu absolvieren, gar nicht so abwegig.
Wie es üblich ist, habe ich an die Einrichtung meine Bewerbung mit Lebenslauf und letztem Zeugnis geschickt, aber da ich sicher sein wollte, dass ich bis zum Abgabetermin der Praktikumsbestätigung auch einen Platz habe, habe ich parallel weitere Bewerbungen herausgeschickt. Nach einigen Zusagen von anderen Einrichtungen, habe ich im Altenzentrum Heilsberg noch einmal angerufen, da dies mein „Favorit“ war. Während des Telefonats stellte sich heraus, dass meine Bewerbung wohl untergegangen sei, weshalb ich nach Aufforderung des Einrichtungsleiters meine Bewerbung persönlich abgab und daraufhin zu einem Gespräch eingeladen wurde, um alles weitere persönlich zu besprechen.
Für das bevorstehende Praktikum an sich wünsche ich mir, dass ich so aktiv wie möglich mitwirken kann und aus dem Umgang mit den älteren Personen etwas lernen kann. Des Weiteren kann ich mir gut vorstellen, dass ich sehr spannende Eindrücke und Erfahrungen sammeln werde und zugleich einen guten Eindruck bekomme, wie der Beruf einer Pflegekraft aussieht und was alles im etwas stressigen Alltag gemeistert werden muss. Natürlich interessiert es mich auch, wie sich die Patienten selbst dort fühlen. Sprich, ob sie sich wohlfühlen und gerne dort leben und wie das Verhältnis zu den Pflegern ist. Die Voraussetzungen, welche zu erfüllen sind und die Regeln, an die es sich zu halten gilt, interessieren mich ebenfalls. Ich hoffe, dass ich mit den anderen Mitarbeitern gut zurechtkomme und sie mir gegebenenfalls auch bestimmte Aufgaben mehrmals erklären, sodass ich so viel wie möglich aus dem Sozialpraktikum mitnehmen kann. Ich denke, dass ich auf jeden Fall enttäuscht wäre, wenn ich nur Akten sortieren dürfte oder nur in der Verwaltung untergebracht wäre, da mich der Umgang mit den Patienten am meisten interessiert, jedoch muss ich zugeben, dass ich trotz allem noch unerfahren bin und keine Ausbildung in diesem Bereich abgeschlossen habe. Ich befürchte, dass ich erst lernen muss, mit erkrankten Bewohnern des Pflegeheims umzugehen, da dies keine alltägliche Situation für mich darstellt und ich fürchte, dass ich an den ersten Tagen ein wenig überfordert mit der Situation sein könnte. Allerdings denke ich, dass sich die Patienten über jedes neue Gesicht freuen und ich bin zuversichtlich, dass mir die Erfahrungen im späteren Leben hilfreich sein können. Ich würde mich darüber freuen, wenn ich nach meinem Sozialpraktikum den Beruf einer Pflegekraft besser kennengelernt hätte und meine zuvor erwähnten Klischees aus der Welt geschafft wären.